Außenwerbung in Tripolis

Gaddafi, Pepsi und unplakatierte Hausmauern – nach nun fast einem Tag in Libyen hier meine ersten Eindrücke zur Außenwerbung in Tripolis.

41 Jahre Revolution

Es finden sich nicht allzu viele große Plakatwände in Tripolis. Verglichen mit einer europäischen Großstadt scheint es fast frei von Außenwerbung zu sein. Doch bei bewusstem Hinsehen, gibt es entlang der Hauptverkehrstrecken durch die Stadt dann doch einiges zu entdecken. Etwa gefühlte zwei Drittel aller Werbeflächen hier widmen sich dem Jubiläum der Revolution gegen König Idris I.. Am 1. September jährt sich dieses Ereignis zum 41. Mal, also klar, dass man hier einiges plakatieren muss. Wahrscheinlich auch, um die sehr präsenten 40er des (gerade noch) aktuellen Jahres zu ersetzen.

Die Plakate scheinen das Thema auf verschiedene Art zu behandeln. Da ich den Text ja nicht lesen kann, kann ich die Inhalte nur über die Bildsprache erraten erahnen. Auch spannend. Vor allem Bilder von Gaddafi sind beliebt und in Libyen scheint die Sonne über Afrika aufzugehen. Sehr dominant ist auch die Farbe Grün. Kein Wunder da die Flagge Libyens praktisch daraus besteht und außerdem ist Grün die Farbe Mohammeds. Demnach auch gute Voraussetzungen für die Cleaning Company.

Essen, trinken, Technik

Die restelichen Plakatwände zeigen vorwiegend Werbung für Getränke, wie Orangesaft oder Pepsi. Pepsi ist überhaupt sehr präsent hier, wesentlich präsenter als Coca Cola. Man hat mir gesagt, dass sei, weil es bei Tripolis ein Abfüllwerk von Pepsi gäbe. Sonst werden aber auch Butter und andere Lebensmittel beworben. Selten findet sich auch riesen Außenwerbung auf ganzen Hausfassanden, wie von LG hier.

Seltsamerweise könnte ich bisher keine Werbung für Kosmetika entdecken. Ist wohl nicht so das Thema hier. Und überhaupt scheint es keine kleinformatigen Plakatwänder in Tripolis zu geben. Auch auf Hausmauern wird parktisch nicht plakatiert. In Europa wäre sowas fast undenkbar.

Morgen werde ich meinen Erkundungsfeldzug weiter fortsetzen und mich dann mehr Logos und Marken widmen. Vor allem die Kombination von lateinischem und arabischem Alphabet ist hier Gang und Gebe. Um mich mit genügend Eindrücken zu versorgen geht’s deshalb morgen in ein Kaufhaus.


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  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

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